Winterjacken-Kaufabenteuer
Der Winter naht in grossen Schritten. Die Kinder wachsen und
brauchen andauernd neue Kleider, Schuhe und Jacken. Luis kann wenigsten das
eine oder andere von Fynn übernehmen, aber leider passt das auch nicht immer.
Wir waren eigentlich ganz gut unterwegs mit der Beschaffung. Was noch fehlte,
ist eine Winterjacke für Fynn. Also nahmen wir uns vor, im Mondosport in Murten
vorbeizuschauen. Da man ja nicht sinnlos in der Gegend herumfahren will,
vereinbarten wir, dass wir am Donnerstag, nach dem Tennistraining von Fynn
vorbeigehen wollen. Guter Vorsatz, ob die Umsetzung gelingen wird? Wir werden
sehen. Lasst mich schnell noch den Rahmen klären. Fynn hat von 17.00 bis 18.00
Uhr Training. Kerstin arbeitet in Murten. Also, ich habe Fynn um 17.00 zur
Tennishalle gebracht. Danach bin ich in den Lidl gefahren und habe Windeln und
Feuchttücher beschafft. Raus aus dem Lidl, dann Kerstin abholen und wieder
zurück zur Tennishalle. Fynn hat sich tatsächlich daran erinnert, dass ich ihm
gesagt habe, er soll sich nach Trainingsschluss beeilen. Er kommt mit wehendem
Haar angerannt. Der Mondo Sport hat nämlich nur bis 18.30 Uhr geöffnet. Gut, in
das Auto und los zum Laden. Alle Kinder aus dem Auto und rein in das Vergnügen.
Wir sind noch nicht einmal ausgestiegen, da mault Fynn schon los. «Warum gehen
wir nicht nach Hause? Ich habe Hunger»! Darf das wahr sein! Ich betone an
dieser Stelle noch einmal. Wir sind auf dem Weg, um für IHN eine Jacke zu
kaufen. Also rein in den Laden. Die Bedienung ist sofort zur Stelle.
Winterjacke für den jungen Herrn, die Grösse ist schnell bekanntgegeben. Doch
die Grösse scheint begehrt, fast keine Jacke ist mehr in dieser Grösse zu
haben. Trotzdem werden dem jungen Mann verschiedene Modelle gezeigt. Nach 20
Sekunden hat er sich für eine Jacke entschieden, die es sein soll. Leider nicht
in seiner Grösse vorhanden. Die Verkäuferin bleibt optimistisch und ermuntert
uns, dass wir ihm doch die nächst grössere Grösse anziehen sollen. Da er die
Jacke unbedingt will, machen wir das. Daneben bricht das grosse Tohuwabohu los.
Luis flitzt durch den Laden und rennt bei den Umkleiden in einen Spiegel. Tjara
steht bei einer Schaufensterpuppe und schüttelt ihr so fest die Hand, dass die
Puppe bedrohlich wackelt und droht die Kleine unter sich zu begraben, Fynn hat
sich nach 10 Sekunden Jacke tragen, dafür entschieden, dass das trotz der
falschen Grösse, super passt und hat sich in einen bequemen Sessel geworfen. Leise
Zweifel, ob das wohl der richtige Zeitpunkt zum Shoppen war, kommen auf. Nun
gut, Grübeln bringt ja nichts. Nun heisst es, zuerst einmal die Situation
entschärfen. Schnell die Schaufensterpuppe vor Tjara retten oder umgekehrt.
Glück gehabt, sie steht gerade Mal noch so. Dann Luis schnappen und schauen, ob
der Spiegel es unbeschadet überstanden hat. Dass es Luis nichts gemacht hat,
ist ja klar. Er hat, unserer Ansicht nach, sowieso ein vermindertes
Schmerzempfinden. Dann ein Ablenkungsmanöver starten, damit einigermassen Ruhe
einkehrt. Parallel dazu Fynn dazu bewegen, er möge doch aufstehen, da man im
Sitzen einfach so schlecht sieht, ob eine Jacke passt oder nicht. Da das
Ablenkungsmanöver für die Kleinen nur leidlich funktioniert, ist die
Entscheidung für den Kauf relativ schnell gefallen. Fynn ist froh, die Jacke
bekommen zu haben, die er wollte, die Verkäuferin ist froh, etwas verkauft zu
haben und wir sind froh den Laden verlassen zu können, ohne im Nachgang unsere
Haftpflichtversicherung behelligen zu müssen. Doch schon im Auto kommen die ersten
Zweifel auf, ob die Jacke doch nicht zu gross ist. Es ging doch dann am Schluss
ziemlich schnell. Zu Hause angekommen, wird die Jacke nochmals probiert. Nun
ja, schon ziemlich gross. Wir entscheiden, eine Nacht darüber zu schlafen. Am
nächsten Tag ist die Jacke immer noch nicht kleiner. Wir machen dann eine
einfache Rechnung. Wenn wir diese Jacke jetzt zurückbringen, bedeutet das
Folgendes:
-
Wir müssen die Jacke zurückbringen.
-
Wir müssen für Fynn eine neue Jacke finden.
-
Wir müssen für das, diverse Läden besuchen und
Jacken anprobieren.
-
Wir müssen für Fynn eine Jacke finden die ihm
gefällt und ihm gefällt nur genau DIE Jacke und er will genau DIE behalten.
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